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Gastschüler aus Kutná Hora

Vom 7. bis 12. Dezember 2014 kamen 11 tschechische Austauschschüler der Klasse 8 aus Kutná Hora an unser Gymnasium zu Gast. Sie wurden unter Leitung von Frau Cernohorsky und Frau Naumann von Schülern unserer Klassenstufe betreut.

Am Sonntag wurden die Austauschschüler von ihren Gastfamilien am Leipziger Hauptbahnhof empfangen und aufgenommen.Sie verbrachten den restlichen Tag in den Familien. Am nächsten Tag gab es ein Kennenlernfrühstück mit der Klasse 8. Den Rest des Schultages haben alle am Unterricht teilgenommen. Frau Cernohorsky, Frau Naumann und die Lehrerinnen der tschechischen Schüler verbrachten einen gemeinsamen Abend. Am darauf folgenden Tag waren die Schüler im Rahmen eines Kunstprojektes in der "Baumwollspinnerei Halle 14". Die Stadt erkundeten die Schüler anhand einer Stadtrallye in Begleitung von Schülern der 10. Klasse. Am Tag unseres Weihnachtskonzertes überraschten die tschechischen Schüler die Eltern und Kinder mit zwei landestypischen Liedern. Am Tag der Abreise hatten die Schüler ein letztes gemeinsames Frühstück. Der Abschied fiel allen schwer. Die deutschen Schüler freuen sich auf den Gegenbesuch. (Michelle Kuhn und Emma Naujokat , 8a)

Und hier noch ein ausführlicherer Erlebnisbericht von Eva Schubert, Kl. 8b: Ředkvička. Ein tschechisches Wort. Ein Wort, das niemand kannte als wir an einem wolkigen Sonntag im Bahnhof standen und unsere Austauschüler erwarteten. Alle in gespannter Erwartung, niemand hatte seinen Partner bisher gesehen, die wenigsten hatten einen größeren Kontakt gehabt. Aber die Schüler kamen. Und dann begann eine Woche, die niemand von uns so schnell vergessen wird. Genau wie das Wort "ředkvička". Verständlicherweise waren am Anfang die meisten Schüler eher schüchtern, sowohl die deutschen als auch die tschechischen. Half aber nichts, es galt, eine Woche miteinander zu verbringen. Die deutschen, tapferen Eltern tasteten sich mit Tatendrang an die bevorstehende Aufgabe heran. Jede Familie schnappte sich erst einmal die jeweilige Austauschschülerin und verließ den Treffpunkt. "Nachmittag in den Gastfamilien", so hieß es auf dem Plan. Diese Anweisung ließ viel Raum für Kreativität. Der Auftrag wurde erfüllt, die Schüler wurden beschäftigt, teilweise wurden Gruppen gebildet, die zusammen etwas unternommen haben. Bekannte Gesichter, neue Gesichter, erste Annäherung, erstes Gemeinsames. Und die Erkenntnis: Ja, ich glaube wir werden viel Spaß haben. Check. Die Situation war kurios, schon nach einigen Stunden hatte man sich in der englischen Sprache eingerichtet und eingelebt. Und dann hatte man Mühe, wieder herauszukommen. Dieser Umstand zeigte sich auch am nächsten Tag, Montag, an dem die tschechischen Schüler am Unterricht teilnehmen sollten. Das Mehr oder weniger schwierig, aber die Lehrer zeigten sich tapfer und freundlich. Nach einem kleinen gemeinschaftlichen Willkommensfrühstück im Klassenraum und einem Rundgang in der Schule ging es los: junge Tschechinnen sollten den deutschen Schulalltag kennenlernen. In der Englischstunde funktionierte das System sehr gut, die Schülerinnen nahmen sogar aktiv am Unterricht teil. Beim Vermitteln von deutscher Geschichte oder mathematischen Vorgehensweise wurde es schwieriger. Auch die Antworten deutschen Schülerinnen endeten zum Teil in Verwirrung. Die Angewohnheit, Englisch zu sprechen, konnte manchmal nur schwer abgelegt werden, um dem Lehrer verständliche Antworten zu geben. So ging es vielen von uns. Letztendlich wurde der Unterricht von als "gemeistert" eingestuft. Von den Gesprächen der Tschechinnen verstanden wir kein Wort. Abgeschlossen wurde der Montag mit einem gemeinsamen Bowlingabend, den alle sehr genossen. Man kann sagen, dass am Ende des Tages bereits viele Freundschaften geschlossen worden waren. 

Dienstag war der inoffizielle "Tag der Kunst". Wir fuhren am Morgen gemeinsam mit der Straßenbahn zur alten Spinnerei. Niemand wusste genau, was wir eigentlich dort wollten, uns war nur gesagt worden, dass es sich um ein "Kunstprojekt" handelt. Dieses Projekt stellte sich schließlich als eine Art Schnitzeljagt zum Thema Street Art (bzw. Graffiti) heraus. An den einzelnen Stationen mussten dazu Aufgaben von meist kreativer Art gelöst werden. Nach dem Projekt kehrten wir gemeinsam zur Schule zurück. Die Woche des Austausches befand sich in der Adventszeit und so kam es schließlich dazu, dass wir alle gemeinsam im Parkettsaal unserer Schule saßen und Weihnachtslieder sangen. Lieder auf Deutsch, Lieder auf Englisch, Lieder auf Tschechisch. Dies geschah unter mehrmaligen vergnügten Lachern beider Nationalitäten. Und wir lernten: Tschechisch ist alles, aber keine leichte Sprache. Später lernten wir noch, dass es sogar eine der schwersten Sprachen der Welt ist (im Tschechischen gibt es beispielweise 7 Fälle). Das tschechische Weihnachtslied, dass wir einstudierten, war natürlich voll mit allerlei Buchstaben, die wir noch nie gesehen hatten (geschweige denn gesungen). Jeder hatte damit seine Schwierigkeiten, aber letztendlich schafften wir es, dass das Lied (zumindest in unseren Ohren) so klang wie bei den Tschechinnen. Und genau dieses Lied sollte dann am Donnerstag von allen gemeinsam beim Weihnachtskonzert gesungen werden. Halleluja.

Mittwoch. Was für ein Tag. Das Programm war stark. Stadtralley, Völkerschlachtdenkschmal, Panometer, Eislaufen. Die Stadtralley wurde von Schülern der neunten Klasse geleitet. In Gruppen liefen wir durch die Stadt, erfüllten Aufgaben, und auch die ein oder andere Starbucks- und Shoppingpause durfte nicht fehlen. Die Aufgaben wurden meist von den tschechischen Schülern ausgeführt (ein Leipziger erkennt normalerweise die Nikolaikirche auf einem Foto), die auch keine Scheu davor hatten, wildfremde Leute zu befragen, die noch dazu nicht dieselbe Sprache sprechen wie sie.
Auch der Ausflug zum Völkerschlachtdenkmal war ein tolles Event, obwohl sehr viele Treppen zu besteigen waren. Über die Anzahl der Stufen wurde vielseitig vermutet. Einige glaubten, 1000 gelesen zu haben, einige glaubten, 200 gezählt zu haben (Im Internet ist von 500 Stufen die Rede).
Es waren jedenfalls sehr viele Stufen. Nach dem Völkerschlachtdenkmal ging es dann unter leichtem Zeitdruck ins Panometer und danach mit der Straßenbahn zur Eishalle. Viele von uns allen hatten noch nie auf Schlittschuhen gestanden, aber jeder kam irgendwie zurecht, jeder hatte Spaß. Der Tag wurde leicht erschöpft, aber glücklich abgeschlossen.

Donnerstag war der Tag des traditionellen alljährlichen Weihnachtskonzerts. Wir hatten jedoch davor noch etwas anderes vor: die lang erwarteten Sprachstunden, die die deutschen und tschechischen Schüler jeweils für die anderen vorbereitet hatten. In dieser Sprachstunde lernten wir auch offiziell das Wort "ředkvička"-Radieschen. Es war den meisten schon bekannt, denn es war der Spitzname einer der tschechischen Schülerinnen. Die Stunden haben Spaß gemacht, auch wenn das Tschechische ein wenig mutiert wurde: "ředkvička" wurde zu "Tschedwitschka", "Schredwitchga" und vielen weiteren Varianten. Auch das Weihnachtskonzert am Nachmittag war ein Erfolg. Alle Gastschülerinnen und deutsche Schüler trugen gemeinsam das tschechische Weihnachtslied "Štěstí, zdraví, pokoj svatý" vor, das beim Publikum gut ankam. Schließlich war Freitag der Tag des Abschieds gekommen. In der Schule frühstückten wir ein letztes Mal gemeinsam. Beim Abschied gab es dann einige Tränen. Schließlich gab es niemanden, der bisher die Teilnahme an diesem Projekt bereut. Wir alle freuen uns schon auf die "Rückrunde", unsere Reise nach Kutná Hora im März. Es war eine tolle Woche und eine schöne Erfahrung. (Eva Schubert)

 

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